Zahlen Teams GP Italien | Red Bull erneut bester, Lob an Ferrari
- Ludo van Denderen
Ferrari hatte insgeheim gehofft, Red Bull Racing beim Großen Preis von Italien zu übertrumpfen, musste den Österreichern aber letztlich (wieder) die Überlegenheit zugestehen. Trotzdem gab es viel Lob für die Leistung des italienischen Teams, genauso wie für den Rekordhalter Red Bul. Wie haben die Teams in Monza abgeschnitten? Hier sind die Zahlen von GPblog.
Red Bull Racing - 9
Im Qualifying verpasste Red Bull die Pole nur knapp, und auch der Punkt für die schnellste Runde ging an das Team von Max Verstappen und Sergio Perez. Dennoch gibt es keinen Grund, sich zu beschweren: Verstappen gewann seinen zehnten Grand Prix in Folge und obendrein konnte ein schöner Doppelsieg gefeiert werden. Einmal mehr hat Red Bull bewiesen, dass es für den RB19 keine kniffligen Strecken gibt. Wo soll das alles enden? Chapeau!
Ferrari - 8,5
In einer Saison mit mehr Tiefen als Höhen zauberte der Grand Prix auf heimischem Boden wieder ein Lächeln in die Gesichter der Tifosi und des Teams. Vor allem Carlos Sainz hätte keine bessere Leistung abliefern können, sein dritter Platz war mehr als verdient. Dass Ferrari trotzdem "nur" eine 8,5 bekommt, liegt daran, dass der Unterschied zu Red Bull noch zu groß ist. Sobald Verstappen in die freie Luft kam, konnte die italienische Mannschaft nicht mehr mithalten. Trotzdem waren die Fortschritte sichtbar. Allerdings hat diese Saison auch schon gezeigt, dass es beim nächsten Rennen wieder nur ein Durchwursteln sein könnte. Ach ja, ein Kompliment an die Teamleitung, dass sie Sainz und Charles Leclerc wirklich miteinander kämpfen ließ. Herrlich!
Mercedes - 7,5
Es wurde in dieser Saison schon oft gesagt: Mercedes weiß, wie man aus jedem Grand Prix das Beste herausholt. Manchmal ist das bestmögliche Ergebnis Platz zwei (z.B. in Spanien), ein anderes Mal ist es Platz fünf (wie in Italien). Letztes Wochenende hatte Mercedes eigentlich keinen wirklichen Konkurrenten. Red Bull Racing und Ferrari konnten nicht mithalten, die anderen Teams konnten es Mercedes nicht einen Moment lang schwer machen. Dann sind also die Plätze fünf und sechs das Maximum, genau wie bei George Russell und Lewis Hamilton. Sollten sie es besser machen? Sicher. Aber wenn Mercedes so weitermacht, wird die Belohnung irgendwann folgen: nämlich Platz zwei in der Konstrukteursmeisterschaft. Das maximal Erreichbare, ja.
Aston Martin - 6
Gut in Zandvoort, wieder einmal schlecht in Monza. Es reichte, weil Fernando Alonso einige Punkte holen konnte. Trotzdem musste Aston Martin tatenlos zusehen, wie Ferrari nun auch in der Konstrukteurswertung an dem Team vorbeigezogen ist. Schließlich ist Aston Martin ein Ein-Fahrer-Team. Lance Stroll hat - zugegebenermaßen teilweise unverschuldet - wieder einmal auf altmodische Weise versagt. Ohne einen anständigen zweiten Fahrer wird Aston Martin seine hochgesteckten Ziele nie erreichen.
McLaren - 6
Es ist etwas mit McLaren. Zandvoort war schon nicht top, Monza kaum besser. Sicher, Lando Norris ist Achter geworden. Aber das ist doch dasselbe Team, das vor der Sommerpause in absoluter Topform war, sogar der größte "Herausforderer" von Red Bull? Oscar Piastri hatte offensichtlich Pech, denn er wurde von Lewis Hamilton von der Strecke gedrängt. Aber seien wir mal ehrlich: Das Podium war für die McLarens in Monza nie realistisch. Für das Team aus Woking ist das zweifellos eine schwierige Schlussfolgerung.
Williams - 7
Liegt es am Auto oder am Fahrer? Im Fall von Williams und Alexander Albon handelt es sich wahrscheinlich um eine gute Mischung. Unter der Leitung von Teamchef James Vowles hat Williams mit begrenzten Mitteln kontinuierlich an der Verbesserung des Autos gearbeitet, das jahrelang als schwacher Bruder in der Startaufstellung bekannt war. Der aktuelle Williams ist das sicherlich nicht mehr, obwohl man auch Albon ein Lob aussprechen kann. Auf fast abgenutzten Reifen schaffte er es, sich gegen die drängende Konkurrenz zu behaupten und sich auf Platz sieben zu fahren. Williams wird langsam zu einem stabilen Mittelständler und für die Nostalgie-Fans ist das schön zu sehen.
Alfa Romeo - 6,5
Endlich hat es Alfa Romeo geschafft, wieder einen Punkt zu holen, auch wenn es Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat. Wer sich an all die Probleme im ersten freien Training erinnert, hätte nie gedacht, dass Monza der Ort sein würde, an dem die Schweizer ihre Durststrecke beenden konnten. Eine clevere Kehrtwende von Freitag auf Samstag, die zu dem so wichtigen einen Punkt führte.
Haas - 3
Nico Hulkenberg auf Platz 17 und Kevin Magnussen auf Platz 18, die letzten Fahrer des Tages. Die einzigen, die eine Runde hinter dem Sieger Max Verstappen lagen. Mit diesen Fakten ist keine weitere Erklärung nötig.
Alpine - 4
Der dritte Platz vonPierre Gasly in Zandvoort hätte der Wendepunkt sein können. Hat er aber nicht. In der Tat war Alpine in Italien dramatisch. Falls noch jemand Zweifel hat: Das Alpine-Triebwerk ist wirklich das schwächste in der F1. Im Qualifying schafften es sowohl Gasly als auch Esteban Ocon nicht durch Q1, und auch im Rennen schafften sie es nicht. Ocon musste sogar früh mit einem Defekt aufgeben. Also vergiss diese Leistung schnell wieder.
AlphaTauri - 5
Wenn ein F1-Team es nicht schafft, das Auto überhaupt in die Startaufstellung zu fahren, kannst du in unserer Rangliste nie eine gute Note bekommen. Dass trotzdem eine Fünf herauskam, ist allein Liam Lawson zu verdanken. In seinem zweiten Grand Prix konnte der Neuseeländer einmal mehr zeigen, dass er Potenzial hat. Schade für ihn, dass er mit seiner Leistung nur knapp einen Punkt verpasst hat - er wurde 11. Er hätte es gerne gehabt.